10.11.2022

Ausbildung: Der Start zur Karriere im Handel

Ohne gute Ausbildung keine Karriere

Qualifizierung wird groß geschrieben im Einzelhandel. Über 150.000 Auszubildende und intensive Weiterbildungsleistungen der Unternehmen und der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterstreichen dies. Und bei den vielfältigen Wandlungsprozessen im Einzelhandel muss es auch so sein, dass lebensbegleitendes Lernen hohe Bedeutung hat.

Grundlage für jede Karriere im Einzelhandel ist eine gute Ausbildung - entweder in einem der Ausbildungsberufe des dualen Ausbildungssystems oder in einem handelsorientierten Studiengang. Auch wenn aufgrund der zunehmenden Komplexität der Handelsprozesse und der wachsenden Internationalisierung vieler Handelsunternehmen der Akademikeranteil im Handel steigt, gilt nach wie vor, dass die praktische Berufserfahrung, die fundierte Kenntnis der Aufgaben am Point of Sale unerlässlich sind, um eine Karriere im Handel zu starten. Daher gehört der Handel nach wie vor zu den Wirtschaftsbereichen, in denen das Wort von der "Karriere mit Lehre" absolut zutrifft: Viele Führungskräfte bis in die ganz hohen Positionen hinein und natürlich viele selbstständige Händler haben ihre Berufslaufbahn mit einer fundierten Berufsausbildung und anschließender Fortbildung im Handel begonnen.

Der Einzelhandel bildet entsprechend dem differenzierten Qualifikationsbedarf in einer großen Zahl von Berufen aus. Dazu zählen zum Beispiel:

  • ab dem 1.8.2018 der Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce - der erste 4.0 Beruf für eine Karriere im Online-Bereich
  • Gestalter/Gestalterin für visuelles Marketing - für die Warenpräsentation und die Verkaufsraumgestaltung
  • Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement, ab dem 1.8.2014 der Nachfolgeberuf für Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation und Bürokaufmann/Bürokauffrau - insbesondere für die Bereiche Personal und Controlling
  • Fachkraft für Lagerlogistik und Fachlagerist/Fachlageristin für die Lager- und Logistikbereiche
  • Fachinformatiker/Fachinformatikerin, Informatikkaufmann/Informatikkauffrau - Fachbereich Handel und IT-System-Elektroniker/in - für die wichtigen IT-Aufgabenfelder des Handels
  • Drogist/Drogistin - für Drogeriefachmärkte
  • Florist/Floristin - für den Verkauf von Blumen und die Gestaltung von Blumenpräsenten
  • Tankwart/Tankwartin - für technisch geprägte Aufgaben an Tankstellen
  • Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel - für Großhandelsfunktionen im Handel
  • Automobilkaufmann/Automobilkauffrau - für kaufmännische Aufgaben im Verkauf von Automobilen und Autoteilen
  • Buchhändler/Buchhändlerin - für den Verkauf von Büchern, Medien und Zubehör
  • Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk - für den Bedienbereich in Lebensmittelsupermärkten
  • Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie - für Gastronomiebereiche in Handelsunternehmen
  • Koch/Köchin - auch für die Mitarbeiterkantinen in den Unternehmenszentralen
  • Kosmetiker/Kosmetikerin - bei kosmetisch orientiertem Ergänzungsangebot in Parfümerien
  • Bodenleger/Bodenlegerin - für Service- und Dienstleistungen in Einrichtungsmärkten
  • Fahrradmonteur/Fahrradmonteurin - für die Pflege und Reparatur von Fahrädern und E-Bikes in Fahrradgeschäften
  • Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice - für Auslieferung und Montage in Möbel- und Einrichtungshäusern sowie Küchenstudios
  • Fotomedienfachmann/Fotomedienfachfrau - für Kundenberatung und Verkauf im Fotofachhandel
  • Musikfachhändler/Musikfachhändlerin - für Kundenberatung und Verkauf im Musikfachhandel

Die wichtigsten Ausbildungsberufe des Einzelhandels sind aber seit vielen Jahren

  • Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel mit derzeit rund 57.400 Auszubildenden und
  • Verkäufer/Verkäuferin mit derzeit fast 39.500 Auszubildenden (Stand: Jahr 2017).

Fast drei Viertel aller Auszubildenden des Einzelhandels erlernen diese beiden Berufe. Sie bereiten auf die vielfältigen Fach- und Führungsaufgaben in den Vertriebsbereichen des Einzelhandels vor. Verkauf und Kundenberatung, Anwendung und Auswertung von Warenwirtschaftssystemen, Warenpräsentation, Marketingaktivitäten, Bearbeitung des Wareneingangs, Weiterentwicklung der Warensortimente, Kaufmännische Steuerung und Kontrolle sind wesentliche Handlungsbereiche für Verkäufer und Kaufleute im Einzelhandel. Beide Ausbildungsberufe sowie Berufspraxis im Einzelhandel bilden die wichtigste Voraussetzung für die Zulassung zu einer Aufstiegsfortbildungsprüfung in den beiden zentralen Fortbildungsberufen des Einzelhandels - Geprüfte/r Handelsfachwirt/-in und Geprüfte/r Handelsassistent/-in-Einzelhandel (ab Ende 2014 abgelöst durch den Fortbildungsberuf Geprüfte/r Fachwirt/-in für Vertrieb im Einzelhandel).

Und nach der erfolgreichen Ausbildung kann die Karriere im Handel richtig beginnen. Wichtige Anforderungen sind:

  • Engagierte Berufstätigkeit im Ausbildungsbetrieb oder einem anderen Betrieb des Handels,
  • stete Weiterbildung - in Seminaren, Lehrgängen und durch E-Learning, vor allem aber auch im Arbeitsprozess selbst,
  • in größeren Unternehmen wird auch die Bereitschaft zu einer gewissen regionalen Mobilität gefordert, damit man auf "dem Weg nach oben" unterschiedlich große Filialen und auch Verbraucherstrukturen kennenlernt.

Wichtige Karrierestationen im Einzelhandel sind (zwischen den unterschiedlichen Unternehmenstypen und -größen gibt es Abweichungen hinsichtlich der Bezeichnungen und Hierarchiestufen):

  • Erstverkäufer, Erstverkäuferin
  • Substitut, Substitutin (auch stellvertretende/r Abteilungsleiter/-in); Teamleiter/-in
  • Verkaufsstellenleiter, Verkaufsstellenleiterin
  • Filialleiter, Filialleiterin oder Marktmanager/-in
  • Abteilungsleiter, Abteilungsleiterin
  • Bezirksleiter, Bezirksleiterin
  • Gebietsverkaufsleiter/-in
  • Einkäufer, Einkäuferin; Werbeleiter, Werbeleiterin; Personalleiter, Personalleiterin
  • Geschäftsführer, Geschäftsführerin
  • selbstständige/r Unternehmer, Unternehmerin

Was der Handel den Bewerberinnen und Bewerbern bietet…

  • Interessante, abwechslungsreiche und krisensichere Arbeitsplätze,
  • Arbeiten in Teams,
  • moderne Ausbildungsberufe, gute Ausbildungsqualität, spezielle Qualifizierungswege für Abiturienten,
  • Karriere mit Lehre, auch ohne Studium,
  • bedarfsgerechte, intensive Weiterbildungsaktivitäten,
  • leistungsgerechte Bezahlung,
  • flexible Arbeitszeiten,
  • gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
  • gute Einkommenschancen, insbesondere für Führungskräfte,
  • Chance auf berufliche Selbstständigkeit,
  • zusätzliche Sozialleistungen,
  • tarifliches Urlaubsgeld,
  • Weihnachtsgeld,
  • vermögenswirksame Leistungen,
  • verbilligten Einkauf für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und
  • tarifliche Altersvorsorge.

Einzelhandel - Welche Aufgaben hat er?

Der Einzelhandel

  • beobachtet und erkundet die Beschaffungs- und Absatzmärkte,
  • kombiniert den stationären Handel mit dem Onlinehandel und entwickelt moderne Vertriebskonzepte,
  • erschließt neue Märkte und Zielgruppen,
  • findet national wie international günstige Bezugsquellen und -wege,
  • stellt ein kundenorientiertes Sortiment aus den vielfältigen Herstellerangeboten zusammen und initiiert die Produktion von Eigen- oder Handelsmarken,
  • transportiert und lagert Waren unter Berücksichtigung von Umweltanforderungen,
  • präsentiert Waren und stellt sie verbrauchergerecht bereit,
  • bringt Leben in die Städte, fördert die Attraktivität von Kommunen und Städten,
  • informiert und berät Kunden über verschiedenste Waren und deren Einsatzmöglichkeiten,
  • bietet warenbezogene Service- und Dienstleistungen und
  • engagiert sich für die Orientierung an der Leitidee der Nachhaltigkeit und die Einhaltung von Sozialstandards in Herstellerländern.