14.10.2022

DIHK-Ausbildungsumfrage: Ausbildungsplatz sucht Bewerber!

Noch nie war es schwieriger für Betriebe, Azubis zu finden. Und noch nie haben sie größere Anstrengungen unternommen, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Die aktuelle Ausbildungsumfrage des DIHK zeigt, wie die Corona-Pandemie die Lage am Ausbildungsmarkt verschärft hat.

Vielfältige Ausbildungschancen nutzen – Fachkräfte sichern
Ein deutlicher Anstieg der Ausbildungsangebote trifft in diesem Jahr auf eine erneut geringere Zahl suchender Jugendlichen. Mehr als vier von zehn IHK-Ausbildungsbetriebe konnten im vergangenen Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen – ein Allzeithoch. Von diesen Unternehmen hat mehr als jedes dritte keine einzige Bewerbung erhalten. Damit sind rund 27.000 Ausbildungsbetriebe leer ausgegangen. Dabei ist der Fachkräftemangel längst in vielen Unternehmen angekommen: Erfahrene Mitarbeitende der Baby-Boomer-Generation gehen in den Ruhestand. Die Unternehmen müssen diese Stellen dringend mit Nachwuchs besetzen, damit der deutschen Wirtschaft nicht die Luft ausgeht. Für Ausbildungsbewerber bedeutet diese Situation: hohe Job-Sicherheit und gute Zukunftsaussichten.

Berufsorientierung ausbauen und Ausbildung anders denken
Fehlende Berufsorientierung während der letzten zwei Corona-Jahre und damit einhergehende Unsicherheiten haben den Bewerberrückgang ausgelöst. Ausbildungsmessen oder Betriebspraktika konnten nicht wie gewohnt stattfinden – und diese frühzeitigen Praxiseinblicke sind entscheidend für junge Menschen. Der DIHK-Umfrage zufolge möchten deshalb drei von vier Ausbildungsbetriebe ihr Angebot in der beruflichen Orientierung künftig weiter ausbauen.

Außerdem richten sie die Wissensvermittlung und Art des Ausbildens zunehmend an den Wünschen der Generation Z aus. Mehr als die Hälfte der Unternehmen hat in den vergangenen Jahren versucht, ihre Ausbildung mit flachen Hierarchien (58 Prozent) und moderner IT-Technik (51 Prozent) attraktiver zu gestalten. Weitere häufig genannte Ansätze zur zeitgemäßen Gestaltung sind ein einfaches Einstellungsverfahren, finanzielle Anreize, neue Lehr- und Lernkonzepte sowie eigene Projekte für Azubis. Mobile und Teilzeit-Ausbildungsangebote oder Auslandsaufenthalte spielen ebenfalls zunehmend eine Rolle.

Betriebe gegen Ausbildungsgarantie auf Wunschberufe
Eine Ausbildungsgarantie auf Wunschberufe, wie die Bundesregierung sie plant, lehnen vier von fünf Unternehmen (81 Prozent) ab. 43 Prozent äußern die Sorge, dass außerbetrieblich Qualifizierte nicht dem Bedarf der Praxis entsprechen würden. Zwölf Prozent befürchten einen weiteren Rückgang der Bewerbungen für ihre Ausbildungsplätze. Jedes zehnte Unternehmen verweist zudem darauf, dass schulschwache Jugendliche bei einer Ausbildung im Betrieb bessere Chancen hätten.

Was getan werden muss
Auf Grundlage der Befragungsergebnisse wird sich der DIHK weiter für die Stärkung der Berufsorientierung, der dualen Ausbildung und für die Umsetzung der Ausbildungsgarantie im Sinne einer Chancengarantie einsetzen. Wie in der Allianz für Aus- und Weiterbildung vereinbart, sollen Jugendliche, die bis Ende September eines Jahres bei ihrer Lehrstellensuche leer ausgegangen sind, weiterhin drei Angebote für eine betriebliche Ausbildung erhalten – wenn auch nicht immer in Wunschberufen. Die IHKs verstärken ihre Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten, um noch Azubis für das Ausbildungsjahr 2022 zu gewinnen. Praxiserfahrung ermöglichen, Informieren und Interesse für gute Zukunftschancen wecken – das sollte als gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden.

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Heike Peters

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