16.02.2023

Dokumentation der Tagung "Neue Welten erkunden – Digitalisierung in der Beruflichen Orientierung" - Digitale Potenziale in Handwerksberufen – Praxisbeispiel

Welche Möglichkeiten bietet die Digitalisierung in der Beruflichen Orientierung? Auf der hybriden Tagung zum Berufsorientierungsprogramm 2022 tauschten sich über 1.100 Teilnehmende über die Zukunft der Beruflichen Orientierung aus.

Lesen Sie in folgenden Tagen die gesamte Dokumentation zur Tagung!

Welche digitalen Potenziale in Handwerksberufen stecken, zeigten zwei Praxisbeispiele aus der Zahntechnik und dem Gerüstbau. Früher wurde der Abdruck eines Gebisses aufwändig aus Gips handgefertigt. Heute wird ein kleiner digitaler Handscanner minutenschnell über die Zähne geführt. Aus den gelieferten Daten erstellt ein 3D-Drucker ein Modell.

Wo der Unterschied zwischen digitalem und analogem Arbeiten liegt, erläuterte Zahntechnikermeisterin Sonja Weiss (Dental Digital3, Freiburg). Digital bedeute, dass zum Beispiel eine kaputte Brücke leichter zu reproduzieren sei. Der Kontakt zur Kundin oder zum Kunden habe sich verbessert.

Auch die Kommunikation mit der Zahnärztin oder dem Zahnarzt sei direkter geworden. Insgesamt könne digital viel mehr hergestellt werden als analog. „Die Digitalisierung erspart Zeit, Arbeit und macht den Beruf des Zahntechnikers deutlich attraktiver“, so Weiss. Genau das sollte jungen Menschen in der Beruflichen Orientierung vermittelt werden – ein moderner Beruf mit handwerklichen Wurzeln, der digital „gekrönt“ sei.

Im Gerüstbau setzt die Firma Spanier & Bichler / Moselcopter aus Trier bereits seit mehreren Jahren Flugdrohnen ein. Eine Drohne überfliegt ein Gebäude, das eingerüstet werden soll, und erstellt Videoaufnahmen. Aus den Videos wird ein digitaler Gebäudezwilling berechnet, der wiederum die Grundlage für eine 3D-Gerüstplanung bildet. Daraus ergibt sich eine Liste mit den benötigten Teilen für das Gerüst.

Die Idee mit der Drohne hatte Gerüstbaumeisterin Jeanette Spanier: „Wir sollten ein historisches Gebäude einrüsten, für das es jedoch keine Bestandspläne gab.“ Inzwischen beschäftigt das Unternehmen 3D-Konstrukteure, die Gerüste digital zeichnen und planen. Für diesen Bereich gibt es Fortbildungen. Die Übergabe eines fertigen Gerüsts an den Kunden werde ebenfalls digital abgewickelt – über eine Smartphone-App. „Dadurch können wir jungen Menschen die beruflichen Perspektiven unseres klassischen Handwerksberufs klar aufzeigen“, sagte Spanier. Junge Menschen hätten wieder mehr Interesse am Beruf des Gerüstbauers. Sie wolle auch mehr Mädchen für eine solche Ausbildung gewinnen. Die 3D-Zeichnung sei bereits Pflichtfach in der Ausbildung.

BILD: BMBF/BOP, Fotograf: Bernd Lammel

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