09.05.2023

Auslese bei Azubis trotz Bewerbermangel - Warum Pflegebetriebe bei den jungen Fachkräften nicht nur aufs Zeugnis schauen sollten

Eine Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) zeigt, dass die Ausbildung für viele Abiturienten attraktiv ist, jedoch gerade Menschen mit einem Hauptschulabschluss Schwierigkeiten haben, eine Ausbildung zu beginnen. Das liegt häufig daran, dass die Unternehmen wie Pflegebetriebe sich zu sehr auf die Zeugnisse der Bewerber verlassen, um über ihre Anstellung zu entscheiden. Dabei gibt das Schulzeugnis allein kaum Aufschluss über die Arbeitsmoral und Qualifikationen der Bewerber.

Warum Schulnoten allein bei der Bewerberauswahl nicht aussagekräftig genug sind

Schulnoten sind oft das erste Kriterium, auf das die Unternehmen bei der Bewerberauswahl achten. Ein gutes Zeugnis bedeutet aber nicht automatisch, dass ein Bewerber auch für die Pflegebranche geeignet ist. Die Arbeit in der Pflege erfordert viele Soft Skills wie Empathie, Geduld, Teamfähigkeit und Belastbarkeit. Diese Fähigkeiten können nicht allein anhand von Noten bewertet werden. Vielmehr sollten Pflegebetriebe auch die folgenden Soft Skills der Bewerber genauer unter die Lupe nehmen.

1. Empathie

Empathie ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Pflegekräfte mitbringen sollten. Sie ermöglicht es ihnen, sich in die Lage der Patienten zu versetzen und deren Bedürfnisse und Gefühle zu verstehen. Auszubildende mit hoher Empathiefähigkeit können somit besser auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patienten eingehen und eine höhere Zufriedenheit und eine bessere Versorgung gewährleisten.

2. Verantwortungsbewusstsein

Ein weiteres Kriterium, das bei der Auswahl berücksichtigt werden sollte, ist die Bereitschaft des Bewerbers, Verantwortung zu übernehmen. Pflege ist ein Beruf, der hohe Anforderungen an die physische und psychische Belastbarkeit stellt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Bewerberinnen und Bewerber bereits in jungen Jahren eine gewisse Reife und Eigenverantwortung mitbringen.

3. Lernbereitschaft

Die Pflegebranche unterliegt einem ständigen Wandel. Neue Technologien und Behandlungsmethoden erfordern ein kontinuierliches Lernen und eine ständige Anpassung der Fähigkeiten. Pflegebetriebe sollten daher auch darauf achten, dass die Bewerber eine hohe Lernbereitschaft mitbringen und auch nach der Ausbildung bereit sind, sich weiterzubilden.

4. Teamfähigkeit

Die Arbeit in der Pflege erfordert oft eine enge Zusammenarbeit mit anderen Pflegekräften und medizinischen Fachkräften. Auszubildende mit hoher Teamfähigkeit können besser mit anderen zusammenarbeiten, kommunizieren und konstruktiv Kritik annehmen.

5. Körperliche Fitness

Pflegekräfte müssen oft schwer heben, lange stehen und sich um die Bewegung von Patienten kümmern. Daher ist es auch wichtig, dass Pflegebetriebe bei der Auslese von Auszubildenden auch auf deren körperliche Fitness achten. Bewerber, die fit und gesund sind, können den körperlichen Belastungen besser standhalten.

6. Flexibilität

Die Arbeit in der Pflegebranche erfordert auch eine gewisse Flexibilität. Bewerber, die flexibel sind und sich schnell an neue Gegebenheiten anpassen können, sind in der Lage, auch unter stressigen und unvorhergesehenen Bedingungen ruhig und besonnen zu handeln.

7. Sinnhaftigkeit

Insgesamt kann die Arbeit in der Pflegebranche sehr herausfordernd und emotional belastend sein. Um sich langfristig zu motivieren und zu engagieren, ist es wichtig, dass Auszubildende einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Sie sollten das Gefühl haben, dass ihre Arbeit einen positiven Einfluss auf das Leben anderer Menschen hat. Pflegebetriebe sollten daher auch darauf achten, dass Bewerber in dem Beruf die Sinnhaftigkeit erkennen.

BILD: Medi Talents GmbH

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Heike Peters

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