06.03.2024
Präsident Esser: „Transformation ist wirtschafts- und sozialpolitische Aufgabe von höchster Priorität“
Mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Berufsbildungspolitik, -wissenschaft und -praxis sind am heutigen Dienstag im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn zusammengekommen, um bei der Konferenz „Berufsbildung in der Transformation: flexibel, inklusiv, exzellent“ die Herausforderungen und Chancen der Berufsbildung in der Transformation in den Blick zu nehmen. Auf einer besonderen Ausstellungsfläche präsentiert das BIBB zudem seine aktuellen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Die Bildungskonferenz ist Teil der offiziellen Einweihungsfeierlichkeiten, mit denen das BIBB in diesen Tagen sein neues Dienstgebäude in der Friedrich-Ebert-Allee 114-116 in Bonn eröffnet.
In einer Videobotschaft unterstrich Bundeskanzler Olaf Scholz, wie wichtig die berufliche Bildung sei. Sie lege die Basis für die Zukunft Deutschlands als erfolgreiches Industrieland – und die Welt beneide uns um sie. Die Kompetenzen für die berufliche Bildung in Deutschland bündele das BIBB, indem hier eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Praxis stattfinde. Bundeskanzler Scholz dankte dem BIBB dafür, dass es zuverlässig Zahlenmaterial liefere, das für politische Entscheidungen unerlässlich sei.
Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), betonte: „Um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern, brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte. Sie sind das Kapital unseres Landes. Gleichzeitig ist der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen, vor denen wir stehen. Die Transformation der Berufswelt eröffnet der Berufsbildung viele Chancen, und umgekehrt. Mit der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung wollen wir der beruflichen Bildung einen deutlichen Schub geben und die Stärkung der Berufsorientierung vorantreiben. Dabei geht es um die drei I: individueller, innovativer, internationaler.“
BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser hob hervor: „Die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ist eine wirtschafts- und sozialpolitische Aufgabe von höchster Priorität – und hier gehört berufliche Bildung zu den wesentlichen Gelingensbedingungen. Denn ohne qualifizierte Fachkräfte sind die Transformationsziele nicht realisierbar. Quer durch alle Branchen beklagen Betriebe mittlerweile einen zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangel. Als Mission kann das Thema Transformation in der beruflichen Bildung eine besondere Sichtbarkeit und Akzeptanz bekommen, was sich in einer Priorität sowohl bei den Forschungs- als auch bei den Entwicklungsarbeiten niederschlagen muss.“
Elke Hannack, Vorsitzende des BIBB-Hauptausschusses und stellvertretende DGB-Vorsitzende, stellte heraus: „Deutschland hat mit seinem System der beruflichen Bildung und mit der sozialpartnerschaftlichen Steuerung gute Voraussetzungen, um die Transformation erfolgreich zu gestalten. Wir können auf hohe formale Qualifikationen der Beschäftigten aufbauen – eine Stärke, die es zu nutzen gilt. Wer das Wissen und die Fähigkeiten aller Beschäftigten als eine zentrale Ressource anerkennt, kann die Herausforderungen erfolgreicher bewältigen. Weiterbildung wird wichtiger, weil sich berufliche Kompetenzen in Zukunft schneller wandeln. Weiterbildung schafft aber auch Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und begleitet durch Phasen der Veränderung und Anpassung. Deshalb sollte die Bundesregierung die verbleibende Zeit der Legislatur nutzen, um das Aufstiegs-BAföG zu verbessern. Auf dieses zentrale Förderinstrument zählen fast 200.000 Menschen, die sich zum Beispiel zu Meister/-in, Techniker/-in oder Erzieher/-in weiterbilden.“
BILD: BIBB