28.09.2023

PRIMO V - Fit gegen Mobbing in Berufsschulen

Mobbing (Bullying) bezeichnet aggressives Verhalten einer oder mehrerer Personen gegenüber einer anderen Person, das über längere Zeit andauert, wiederholt stattfindet und dem eine Schädigungsabsicht zugrunde liegt. Zwischen Ausübenden und Betroffenen besteht dabei ein Machtungleichgewicht, beispielsweise durch eine körperliche oder verbale Unterlegenheit der betroffenen Person oder einen schlechteren Stand unter den Gleichaltrigen (Olweus, 1993). Cybermobbing, also die Nutzung digitaler Kommunikationsmedien zur wiederholten und systematischen Schädigung einer Person, kann unabhängig von Offline-Mobbing auftreten, häufig sind aber beide Formen miteinander verwoben. Der soziale Kontext Schule spielt bei Offline-Mobbing und Cybermobbing eine wichtige Rolle, da sich das Verhalten selten in einer Täter:in-Opfer-Dyade abspielt und häufig auf den sozialen Status und die sozialen Beziehungen der betroffenen Personen abzielt. Zusätzlich können die Beobachtenden (Bystander) den Verlauf einzelner Vorfälle nachhaltig beeinflussen.

Obwohl in den letzten Jahrzehnten umfangreich zu Mobbing in Schulen geforscht wurde, ist vergleichsweise wenig bekannt über Mobbing in deutschen Berufsschulen (Brungs & Schumacher, 2013; Graf, 2007; Mögling et al., 2018). Aufgrund der großen Anzahl von Lernenden in den unterschiedlichen Bildungsgänge der beruflichen Schulen, den Besonderheiten des (dualen) Berufsschulsystems, der Heterogenität der Lernenden und des methodisch-didaktischen Fokus der beruflichen Bildung zeigt sich hier eine große Leerstelle für Forschung und Praxis. Empirische Daten und Konzepte speziell für Berufsschulen finden sich nur vereinzelt, obwohl Forschung und Präventionspraxis im Bereich Gewalt und Mobbing effektiv profitieren könnten.

Das Basiscurriculum Prävention von und Intervention bei Mobbing (PRIMO I) wurde in Kooperation mit der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) entwickelt, um Lehramtsstudierende in Theorie und Praxis der Mobbingprävention und -intervention einzuführen. Dabei werden in einer standardisierten Lehrveranstaltung im (allgemeinbildenden) Lehramtsstudium nicht nur Wissen vermittelt, sondern durch Fallbeispiele, interaktive Methoden und eine Online-Lernplattform die Handlungsfähigkeit der Teilnehmenden gestärkt. Das vorliegende Projekt PRIMO V adaptiert das bewährte Konzept von PRIMO I für das Lehramtsstudium für berufliche Schulen. Umgesetzt wird dies durch empirische Analysen, die Entwicklung von realitätsnahen Fallbeispielen und Materialien sowie die Anpassung von Präventions- und Interventionsstrategien. Die Adaption der Materialien des Mobbing-Präventionsprogramms PRIMO für den Kontext von Berufsschulen bietet die besondere Chance den Lernerfolg der teilnehmenden Studierenden in Workshops zu erhöhen und die Präventions- und Interventionspraxis in Berufsschulen zu verbessern.

Das Projekt wird umgesetzt mit Unterstützung der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK).

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Wie führen eine Studie zu „Erfahrungen mit Mobbing in der Berufsschulzeit“ durch und suchen noch Teilnehmende.

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