31.03.2023

Berufswahl: Betriebe erlauben Blick hinter die Kulissen

Die einen kümmern sich um Patienten, die anderen um Kunden: Für die Woche der Ausbildung hattenStadtklinik und Victor’s Residenz Hotel Schüler eingeladen zu einem Blick hinter die Kulissen. Auf der Suche nach einem Beruf durften die Besucher selbst Hand anlegen.

Hotelkaufmann und -kauffrau sowie Pflegefachmann oder -fachfrau: Beides sind Berufe, in denen dringend Nachwuchs gesucht wird. Kurz vor der Ausbildungswoche schien es noch so, dass das Interesse unter jungen Frankenthalern gering ist. Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit eingegangenen Anmeldungen war gering. Es warfraglich, ob die Veranstaltungen überhaupt stattfinden können. Letztlich gab es genügend Kurzentschlossene: „In die Stadtklinik kamen 14 Jugendliche, das Victor’s besuchten sechs Schüler“, berichtet Pressesprecherin Sandrina Lederer. Beide Arbeitgeber hätten „Berufe zum Anfassen“ vorgestellt.

In der Stadtklinik Frankenthal waren keine Stationsbesuche möglich, da einige Patienten an Corona erkrankt waren.Ein Auszubildender im dritten Lehrjahr erzählte den zwölf Mädchen und zwei Jungen, was sie als zukünftige Pflegerlernen müssen und übte mit ihnen die fachgerechte Desinfektion der Hände. Es folgte der Test per Schwarzlichtbox, die ähnlich dem Blautest beim Zähneputzen anzeigte, welche Stellen nicht ausreichend desinfiziert wurden. Teilweisewaren die Besucher sehr gut vorbereitet: Vier hatten sich bereits für eine Pflegeausbildung beworben.

Erst Führung, dann Test
Das Victor’s erlebten die Teilnehmer zunächst aus Kundensicht – bei einer Führung durch Bistro-Bar, Zimmer,Tagungsräume, Sauna und Panorama-Café mit Rundumblick über Frankenthal. Dann erhielten sie wie Bewerber in einer Präsentation Einblicke in das Unternehmen, das bundesweit 14 Hotels mit 1580 Zimmern betreibt. 36Mitarbeiter sind im Frankenthaler Hotel mit 104 Zimmern beschäftigt. Etwas irritiert zeigten sich die Schüler, als Hoteldirektorin Sandra Nuha erklärte, dass bei Angestellten sichtbare Tattoos und Piercings unerwünscht seien. Körperschmuck, auch wenn bei Jugendlichen gang und gäbe, sei nicht bei jedem der Gäste zwischen 35 und 65 Jahrengern gesehen, so Nuha. Freundlichkeit und Höflichkeit seien oberstes Gebot im Hotelgewerbe, das mit englischen Fachbegriffen arbeite – außer in der Gastronomie mit ihrem historisch gewachsenen französischen Vokabular.

Es folgte der Praxisteil: Im Selbsttest konnten die zwei Jungen und vier Mädchen ausprobieren, ob ihnen die Hotellerie liegt. Etwa das Housekeeping, wo sich schnell zeigte, wer daheim im Haushalt hilft. Hausdame Cornelia Seler bezog in Sekundenschnelle ein Kissen. Nun waren die Probanden an der Reihe, die für diesen Job bis zuanderthalb Minuten benötigten. Wie muss ein Hotelzimmer vorschriftsmäßig eingerichtet sein? Gina Bernsdorf und Saskia Müller, beide duale Studentinnen im Hotelberuf, hatten Fehler eingebaut, die es zu finden galt – fehlendesToilettenpapier, ein nicht aufgelegter Telefonhörer und eine offene Schranktür.

Von Vielfalt beeindruckt

In der Gastronomie zeigte sich, wer hier die Nase vorn hat – beim Balancieren eines Tabletts durch das Café und in der Küche, wo in einer anspruchsvollen Verkostung zehn Zutaten erkannt werden mussten. Kopfzerbrechenbereiteten den Schülern etwa die exotische Cherimoya-Frucht und Essigpulver, während das leuchtend gelbe Kurkumagewürz und Nelken eher geläufig waren. Fingerspitzengefühl erforderte das Falten von Servietten als Lotusblüte und Etui.

Elmire Murtezi aus der neunten Klasse der Friedrich-Schiller-Realschule plus war beeindruckt von der Vielfalt anAufgaben, die das Hotelgewerbe bietet. „Dass es so viele Kleinigkeiten gibt, die mit Genauigkeit und Herzblut zuerledigen sind, war mir vorher nicht klar“, sagte die 16-Jährige, die sich eine Karriere als Hotelfachfrau vorstellen kann. Auch André Erl, der im Apfelweinhaus „Schwarzer Adler“ in Michelstadt im Service jobbt, möchte nach demzweistündigen Besuch eine Ausbildung in der Hotellerie ins Auge fassen.

BILD: Victor's

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