11.10.2023

„Eine Ausbildung ist das Beste, was mir passieren konnte“

Kfz-Mechatronikerin Emily Nikolay und Ausbilder Ahmad Mohammad Sharef berichten über die Ausbildung bei den Berliner Verkehrsbetrieben. Ein Interview zum Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz im neuen Ausbildungs-Campus der BVG.

Der Bundeskanzler besucht zum „Sommer der Berufsausbildung“ das neue Ausbildungszentrum der BVG – und Sie sind auch dabei. Was werden Sie dem Bundeskanzler dort zeigen?

Emily Nikolay: Ich freue mich, dass der Bundeskanzler sich für die Ausbildung und das Handwerk engagiert und er Zeit hat, in unseren neuen Ausbildungs-Campus zu kommen. Mich würde sehr interessieren, wie seine Sichtweise und Einstellung zum Handwerk sind. Als angehende Kfz-Mechatronikerin werde ich ihm ein wichtiges Einsatztool aus unserem Bereich vorstellen - eine Radgreifanlage. Die benötigen wir im Betrieb, um beispielsweise die zu reparierenden Busse anzuheben.

Ahmad Mohammad Sharef: Auch ich werde beim Gespräch mit dem Bundeskanzler dabei sein. Ich kann durch meine Erfahrung als ehemaliger Auszubildender und heutiger Ausbilder viele Fragen zur Ausbildung beantworten. Mir ist vor allem wichtig, zu vermitteln, dass mehr in Bildung und Ausbildung investiert werden sollte. Alle Jugendlichen sollten eine Chance haben, eine Ausbildung zu machen.

Die Partner der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ haben in diesem Jahr erneut den „Sommer der Berufsausbildung“ ausgerufen. Ziel ist es, möglichst viele junge Menschen für eine duale Berufsausbildung zu begeistern.

Warum haben Sie sich für eine Ausbildung entschieden und gegen ein Studium? Und warum bei der BVG in Berlin?

Sharef: Ich habe ursprünglich in Syrien studiert und bin nach Kriegsbeginn nach Deutschland geflüchtet. Ich hätte hier in Deutschland auch weiter studieren können, aber das wollte ich nicht. Mich hat die Praxis mehr gereizt, ich wollte nicht ewig in der Uni sitzen und nur Theorie lernen. Die BVG ist ein Unternehmen, das einen sicheren Job mit Zukunft bietet, deshalb habe ich dort auch meine Ausbildung begonnen.

Über das Programm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ hat Ahmad Mohammad Sharef seinen Einstieg in das Berufsleben in Deutschland geschafft. Er begann anschließend eine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik bei der BVG Berlin und hat diese erfolgreich absolviert – sogar in verkürzter Form. Anschließend erhielt er eine Festanstellung bei der BVG.

Heute bin ich Ausbilder und helfe so anderen Auszubildenen. Außerdem absolviere ich derzeit die Meisterschule. Mein Ziel: Ich will immer weiterkommen.

Nikolay: Handwerk war schon immer meine Leidenschaft – als Kind habe ich schon an Regalen geschraubt. Für mich war daher klar, dass ich in diese Richtung gehen will. Nach der 10. Klasse habe ich mich dann für eine Berufsausbildung entschieden. Von der BVG habe ich viel Gutes gehört, weshalb ich mich dort auch beworben habe – heute bin ich nun schon im zweiten Lehrjahr.

Sie beide halten – wenn man das so sagen kann – die Verkehrsbetriebe am Laufen, die viele Menschen tagtäglich in Berlin nutzen. Wie sieht denn Ihr Arbeitsalltag aus?

Nikolay: Als angehende Kfz-Mechatronikerin kümmere ich mich hauptsächlich um die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen. Derzeit übe ich noch an Autos, später kann ich aber auf dem Betriebshof der BVG, auf die echten Busse, die täglich im Einsatz sind, umsteigen. Neben Öl- und Kühlflüssigkeitswechsel oder der Reparatur von Scheibenwaschanlagen, haben wir tatsächlich am häufigsten mit Radwechsel zu tun. Unser Ziel ist es, die Fahrzeuge möglichst schnell wieder in den laufenden Betrieb zu übergeben.

Sharef: Mein Einsatzbereich sind die U-Bahnhöfe im Süden Berlins. Wenn es dort zu Störungen kommt, sind meine Kollegen und ich im Einsatz, um diese zu beheben. Unser Aufgabenbereich ist groß, so tauschen wir beispielsweise auch defekte Sicherungen oder kümmern uns um die Beleuchtung auf den Bahnhöfen – wir bauen neue Verteiler, Installationen und sichern die Bahnsteige.

Welchen Tipp können Sie anderen jungen Leuten geben, die eine Ausbildung machen möchten? Und warum würden Sie ihnen zu einer Ausbildung raten?

Sharef: Ich kann nur allen raten: Macht das, was euch Spaß macht. Es gibt so viele Möglichkeiten, so viele Berufe. Eine Ausbildung ist immer eine gute Entscheidung, man kann theoretisches Wissen gleich in der Praxis umsetzen.

Nikolay: Die Berufsausbildung ist das Beste, was mir passiert ist. Ich bin dadurch so viel selbstständiger geworden, habe gelernt Verantwortung zu übernehmen und man lernt nie aus. Es gibt jedes Tag etwas Neues, was man für sein ganzen Leben mitnimmt.

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Heike Peters

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