15.12.2023

Jetzt noch einen Ausbildungsplatz sichern

Das Ausbildungsjahr hat bereits begonnen. Gibt es trotzdem noch Chancen auf einen Ausbildungsplatz mit sofortigem Ausbildungsbeginn? Und was können Unternehmen tun, die noch auf der Suche nach Auszubildenden sind? Antworten gibt Sophia Koenen, Pressereferentin und Expertin für das Fachgebiet Ausbildung und Ausbildungsnachvermittlung bei der Bundesagentur für Arbeit.

Das Ausbildungsjahr hat bereits angefangen. Wie ist jetzt die Situation auf dem Ausbildungsmarkt?

Sophia Koenen: Grundsätzlich sind die Chancen auf eine Ausbildungsstelle weiter gut. Ende September waren noch 73.000 unbesetzte Ausbildungsstellen zu vermitteln. Dem standen 26.000 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Wie wir als Bundesagentur für Arbeit aus den vergangenen Jahren wissen, werden bis Jahresende in der Regel noch weitere Ausbildungsstellen zum sofortigen Einstieg gemeldet. Wir sind zuversichtlich, dass wir in der Nachvermittlung noch Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung finden und Betriebe noch Ausbildungsstellen besetzen werden.

Gibt es noch Chancen auf einen Ausbildungsplatz mit sofortigem Ausbildungsbeginn? Was empfehlen Sie jungen Leuten, die jetzt noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind?

Sophia Koenen: Ja, die gibt es in jedem Fall noch! Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits begonnen hat, können junge Menschen noch eine Ausbildung aufnehmen. Ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind weiter gut. Bewerberinnen und Bewerber sollten die Augen nach geeigneten Stellen weiter offen halten und sich auch mit ihrer lokalen Arbeitsagentur und Jugendberufsagentur in Verbindung setzen.

Wie funktioniert die Nachvermittlung am Ausbildungsmarkt und wie lange läuft sie?

Sophia Koenen: Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater bewegen derzeit sehr viel dafür, dass möglichst kein Jugendlicher am Übergang von der Schule in den Beruf verlorengeht. Wir beraten individuell, in Arbeitsagenturen und Jugendberufsagenturen vor Ort sowie telefonisch. Im Zeitraum der Nachvermittlung, von Anfang Oktober bis Ende Dezember 2023, setzen wir uns mit lokalen Netzwerkpartnern dafür ein, dass möglichst alle Jugendlichen eine Chance in diesem Jahr erhalten und auch ergreifen.

Was können Unternehmen tun, die noch auf der Suche nach Auszubildenden sind?

Sophia Koenen: Wir appellieren an Betriebe, sich noch mehr für junge Menschen zu öffnen, die nicht auf den ersten Blick zu den „optimalen“ Kandidatinnen und Kandidaten gehören. In Zeiten von Fachkräftemangel können wir auf keine Nachwuchskraft verzichten. Die Bundesagentur für Arbeit hat viele Fördermöglichkeiten, damit die Ausbildung auch in diesen Fällen gelingen kann und Unternehmen entlastet werden, etwa mit der Assistierten Ausbildung.

Gibt es Bewerbergruppen oder Berufe, für die es besonders gute Ergebnisse bei der Nachvermittlung gibt?

Sophia Koenen: Die Chancen für die diversen Bewerbergruppen und Berufe sind in der Nachvermittlungsphase ebenso gut oder schlecht wie im gesamten Beratungsjahr. Eine Beschreibung dieser berufsfachlichen oder strukturellen Diskrepanzen sind im Arbeitsmarkt kompakt zum Ausbildungsmarkt zu finden.

Sollte sich junge Leute auch jetzt schon für eine Ausbildung für nächstes Jahr bewerben?

Sophia Koenen: Ja! Die Auswahlprozesse besonders im öffentlichen Dienst und in größeren Industrieunternehmen haben bereits begonnen.

BILD: Daniel Karmann/BA